Ein Linksschenkelblock (LBBB) ist in einem EKG daran zu erkennen, dass die Breite des QRS-Komplexes, also die Kammererregung, mehr als 0,12 sec beträgt.
Sie kann die Folge einer Herzmuskelinsuffizienz (HI) sein und zeigt die Schwere der Schädigung des Herzmuskels an. Ein LBBB ist ein EKG-Zeichen, das auch einer HI vorausgehen kann. Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse (Thein A, Dixit S, Soliman EZ, et al. Left Bundle Branch Block as a Risk Factor for Heart Failure. JAMA Netw Open. 2025;8(8):e2525801. doi: https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2025.25801) an mehr als 4000 Patienten, bei denen ein symptomloser LBBB auftrat. Diese erlitten eine HI mit einer etwa 5fach höheren Häufigkeit über einen Beobachtungszeitraum von 14,6 Jahren.
Fragestellung: Ist ein Linksschenkelblock bei asymptomatischen Personen mit strukturell normalem Herzen mit einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz, einer Verschlechterung der linksventrikulären Funktion oder dem Tod verbunden?
Ergebnisse: In dieser Kohortenstudie mit 4541 Personen aus vier US-Standorten hatten diejenigen mit einem Linksschenkelblock zu Beginn der Studie nach fünf Jahren ein fünfmal höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz und eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit für eine Verschlechterung der linksventrikulären Funktion.
Bedeutung: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Linksschenkelblock eine ursächliche Rolle bei der Entwicklung einer Herzinsuffizienz spielen könnte und als wichtiger Marker für Überwachungsprotokolle und frühzeitige präventive und therapeutische Maßnahmen dienen könnte. Als Therapie kommt u.a. die cardiale Resynchronisationstherapie (CRT) in Betracht.
