Die Arteriosklerose (Arterienwand-Verhärtung) ist eine Allgemeinerkrankung besonders der Männer mit speziellen lokalen Ausprägungen:
- Herz (Koronarsklerose)
- Gehirn (Zerebralsklerose)
- Nieren (Nephrosklerose)
- Beine (pAVK – periphere arterielle Verschlusskrankheit)
Die Krankheit betrifft vor allem Bewohner der westlichen Hemisphäre, deren Wohlstand und die damit zusammenhängenden Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten diese Erkrankung begünstigt. Das Cholesterin spielt dabei eine große Rolle und ist oft genetisch bedingt erhöht, Es wird nur zu einem kleineren Teil mit der Nahrung in den Körper aufgenommen. Auf die speziellen metabolischen Abläufe werden wir noch eingehen.
In ärmeren Ländern ist die arteriosklerotische Krankheit weniger häufig, doch zeigt sich eine entsprechende Zunahme auch dort, je nach prowestlicher Veränderung der Lebensbedingungen. Sie ist nicht nur eine Alterskrankheit, selbst wenn sie meist erst im höheren Lebensalter auftritt, sondern auch in jungen Jahren, wenn besondere genetische Voraussetzungen vorliegen (familiäre Hypercholesterinämie).

Der lokale Befund betrifft die Gefäßwand. Diese ist aus den drei Schichten Intima, Media und Adventitia aufgebaut Die Intima-Schicht ist von Zellen des Endothels ausgekleidet, die Media von glatten Muskelzellen und die Adventitia besteht in erster Linie aus elastischem Bindegewebe. Die Arteriosklerose zeigt sich in erster Linie in Veränderungen des Endothels (endotheliale Dysfunktion) der Intimaschicht. Hier kommt es über längere Zeiträume (Jahre) zu Einlagerungen von Blutfetten (vor allem Cholesterin, C), die im Blut zirkulieren und überwiegend in der Leber metabolisiert werden. Für den Transport in die Gefäßwand sind Transportproteine (LDL) verantwortlich, die bei zu hohem Angebot an Cholesterin (C) binden (LDL-C) und C in der Gefäßwand ablegen (Plaquebildung).
Es kommt zu Verengungen und Behinderungen des freien Blutflusses durch diese Plaques und zu nachfolgender Verkalkung. Auch dabei sind genetische Vorbedingungen zu berücksichtigen. Am Herzen ist die Arteriosklerose verantwortlich für die so genannten zivilisatorischen Herzkrankheiten, besonders der KHK mit Herzinfarkt und Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz). Zum Anderen können diese Plaques („Plaque-Ruptur„) aufbrechen und dann zu örtlichen Thrombosen führen, was die Hauptursache des akuten Herzinfarkts ist.
Die Frau neigt mehr zur so genannten Mikrovaskular-Erkrankung, bei der nicht die großen Arterien des Herzens betroffen sind , sondern die kleinen Gefäße bis hin zu den Kapillaren. Hier können Vasospasmen (Gefäßkrämpfe) auftreten, die ebenfalls zu einem Herzinfarkt führen können. ANOCA (Angina and non-obstructive coronary artery disease) und MINOCA (myocardial infarction and non obstructive coronary artery disease) sind die klinischen Bezeichnungen dafür. mehr…
Die Ursachen der A. sind vielfältig und gründen sich auf das Vorhandensein der so genannten kardiovaskulären Risikofaktoren.

