Die Entzündungen des Herzens betreffen in unterschiedlicher Intensität meist alle drei Schichten Perikard (Herzbeutel), Myokard (Herzmuskel) und Endokard (Herzinnenhaut; Herzklappen). Dennoch zeigt sich die Entzündung oft als Betonung einer der drei Schichten, sodaß es für den Arzt notwendig erscheint, sein Augenmerk auf die jeweilige Erscheinungsform (Manifestation) zu richten.
Aktuell wird auch immer wieder darauf hingewiesen, dass nach einer Infektion mit dem SARS CoV2-Virus und/oder nach mRNA-Impfungen (Biontech, Moderna) sehr selten Myokarditis und Perikarditis auftreten können (z.B. JAMA, 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.13443). Diese heilen (wie übrigens auch andere virale entzündliche Herzerkrankungen) offenbar in der Regel problemlos aus. Das ist auch das Ergebnis einer neuen Hamburger Studie, die einen Multiorgan-Befall (Herz, Gefäße, Nieren, Lunge) an 443 Covid-Patienten nachweisen konnte (DOI: https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehab914). Ein (englisches) Schaubild verdeutlicht dies:

Es ist auch klar geworden, dass eine Impfung – insbesondere gegen Influenza (Grippe) – schützt und bei viralen und bakteriellen Infektionen einen großen Effekt auf das kardiovaskuläre Risiko hat. So wird berichtet, dass sich dieses Risiko bei Geimpften um bis zu 24% senken läßt (Herzmedizin 10/2024). Entzündungen, auch allgemeine und nicht nur auf das Herz bezogene, gelten inzwischen als Risikofaktor für die gefährliche Plaqueruptur bei ansonsten gesunden Kranzgefäßen. Eine Plaquereduktion um 80% ist als einzelnes Studienergebnis leider noch nicht signifikant. Dieser Zusammenhang ist daher noch nicht abschließend geklärt.
