28. Oktober 2025

    Vorhofflimmern

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    Übersicht der Behandlungsstrategien beim Vorhofflimmern

    StrategieVorteileNachteile / RisikenTypische Indikation
    Antikoagulation (DOAKs)– Effektiver Schlaganfallschutz- Keine routinemäßigen Kontrollen nötig- Geringeres Risiko für intrakranielle Blutungen vs. VKA– Blutungsrisiko- Eingeschränkte Anwendung bei NiereninsuffizienzPatienten mit mittlerem bis hohem Schlaganfallrisiko (CHA₂DS₂-VASc ≥ 1–2)
    Antikoagulation (VKA, z. B. Phenprocoumon)– Bewährte Langzeiterfahrung- Einsetzbar bei mechanischen Herzklappen und schwerer Mitralstenose– Regelmäßige INR-Kontrollen- Ernährung und Interaktionen beeinflussen WirkungPatienten, bei denen DOAKs kontraindiziert sind
    Vorhofohrverschluss (LAAO)– Schlaganfallschutz ohne Dauerantikoagulation- Sinnvoll bei Kontraindikationen gegen Blutverdünner– Invasiver Eingriff- Periprozedurales RisikoHoher Schlaganfall- und Blutungsrisiko, wenn Antikoagulation nicht möglich
    Frequenzkontrolle (Medikamente)– Einfache Umsetzung- Weniger Nebenwirkungen als Antiarrhythmika- Gute Symptomkontrolle bei vielen Patienten– VHF bleibt bestehen- Schlaganfallrisiko unverändert- Leistungsminderung bei manchen PatientenÄltere Patienten, milde Symptomatik
    AV-Knoten-Ablation + Schrittmacher– Verlässliche Frequenzkontrolle- Symptomverbesserung bei therapierefraktären Fällen– Verlust des AV-Knotens irreversibel- Abhängigkeit vom SchrittmacherSchwer symptomatische Patienten mit unzureichender Frequenzkontrolle
    Rhythmuskontrolle (Kardioversion, Medikamente)– Wiederherstellung des Sinusrhythmus- Symptomverbesserung- Schutz der Pumpfunktion bei Tachykardiomyopathie– Rezidivneigung- Antiarrhythmika oft nebenwirkungsreich (Proarrhythmien, Organschäden bei Amiodaron)Jüngere, symptomatische Patienten, erste Episoden
    Katheterablation (Pulmonalvenenisolation)– Hohe Erfolgsrate, v. a. bei paroxysmalem VHF- Symptomverbesserung- Reduktion von Hospitalisierungen– Invasiver Eingriff, Komplikationsrisiken (Perikardtamponade, Pulmonalvenenstenose)- Rezidive möglich, oft NachbehandlungSymptomatische Patienten, v. a. mit paroxysmalem oder persistierendem VHF
    Chirurgische Maze-Operation– Sehr effektiv bei Wiederherstellung des Sinusrhythmus– Nur im Rahmen großer Herzoperationen sinnvoll- Erhöhte OP-MortalitätPatienten, die sich ohnehin einer Herz-OP (z. B. Klappenersatz) unterziehen
    Lebensstil & Risikofaktoren– Verbessert Prognose und Symptomatik- Keine Nebenwirkungen- Unterstützt medikamentöse und interventionelle Therapie– Erfordert konsequente Umsetzung durch den PatientenAlle Patienten (z. B. Gewichtsreduktion, Blutdruckkontrolle, Alkoholverzicht, Schlafapnoe-Behandlung)

    ✅ Diese Tabelle zeigt, dass die Therapieentscheidung individuell getroffen werden muss – je nach Risikoprofil, Symptomlast, Alter und Patientenwunsch.